Hafnermeister Josef Bergmann entwarf einen Kachelofen auf Rollen, der mit Photovoltaik wohlige Wärme für viele Stunden erzeugt.
Von Catharina Oblasser
Lienz –An die Strahlungswärme eines richtigen Kachelofens kommt keine andere Heizform heran. „Die ist so fein und angenehm, das lässt sich mit nichts anderem vergleichen“, ist Josef Bergmann, Hafnermeister in der Lienzer Peggetz, überzeugt. Doch was tun, wenn das Hantieren mit Brennholz zu mühsam oder zu gefährlich ist oder die Wohnung zu klein für einen Keramik-Riesen? Das gab Bergmann zu denken. Ergebnis seiner fast einjährigen Nachdenkzeit ist ein ganz spezieller Ofen.
„Mein neues ‚Kind‘ kann sehr gut mit Strom aus Photovoltaikanlagen betrieben werden“, erklärt Bergmann. „Der Ofen wärmt sich auf, solange die Sonne scheint. Im Gegensatz zu herkömmlichen Heizkörpern speichert er die Energie und heizt noch bis zu sechs Stunden weiter.“ Und das gratis, schmunzelt der 50-Jährige. „Die Sonne schickt keine Rechnung.“
Für Bergmann ist seine neue Kreation aber nicht nur umweltfreundlich, sondern auch flexibel. „Der Ofen wiegt zwar knapp 500 Kilo, ist aber auf Schwerlastrollen befestigt. Man kann ihn leicht von einem Raum in den anderen schieben.“ Die Form des Wärmespenders ist ebenfalls variabel. „Ob rund, ob flach, alles ist möglich.“ Der Prototyp, den der Hafner zurzeit in seiner Werkstatt testet, kann „locker ein Wohnzimmer von 25 Quadratmetern heizen“, meint Bergmann.
Das Innenleben des Keramikwürfels besteht aus Schamotte und einem ähnlichen, noch höherwertigeren Material. Zwei Heiztaschen sorgen für Wärme. „Will man, dass der Ofen besonders schnell warm wird, kann man mehr als zwei Taschen hineintun“, so der Fachmann. Brandgefahr besteht im Gegensatz zu üblichen Kachelöfen keine, überhitzen kann sich die Kreation dank zweier Temperaturfühler auch nicht. Maximal 180 Grad Celsius erreicht die Luft im Inneren des Kubus.
Laut Bergmann ist die Erfindung ideal für Berg- oder Jagdhütten, auch die Vermieter von Ferienappartements sollen vom Neo-Kachelofen profitieren.
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